Sept 10, 2022
Diabetische Neuropathien
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Die diabetische Neuropathie (DNP) ist eine gefürchtete chronische Folgeerkrankung des Diabetes mellitus. Es handelt sich um eine Schädigung peripherer Nerven, die mit Kribbeln, Taubheitsgefühlen und Missempfindungen in Füßen, Beinen und Händen einhergeht. Als Folge dieser Nervenschädigung kann es zum sog. Diabetischen Fuß bzw. dem Diabetischen Fußsyndrom kommen. Erfahren Sie hier, wie Sie eine DNP erkennen und sie behandeln können.
In unserem Blogbeitrag „Was ist Polyneuropathie“ haben wir bereits erläutert, was genau sich hinter dem Begriff verbirgt, wie sich eine Polyneuropathie äußert und welche Ursachen sie haben kann. Im Folgenden werfen wir ein Auge auf Besonderheiten der diabetischen Polyneuropathie.
Wie äußert sich eine diabetische Neuropathie?
Betroffene berichten zu Beginn von
• Taubheitsgefühlen, häufigem Kribbeln oder Brennen in Beinen und Füßen, seltener auch Händen.
• Missempfindungen: Temperaturunterschiede werden nur noch schwach oder kaum noch wahrgenommen, Druck wird verstärkt oder stark gemildert verspürt.
• Schmerzen an Füßen und Beinen.
Fortschreitend kann es zu Krämpfen und deutlichen Empfindungsstörungen kommen, bei denen bereits sanfte und leichte Berührungen übermäßig starke Schmerzen auslösen können. Als Langzeitfolge können Lähmungserscheinungen eintreten.
Bei einer autonomen diabetischen Neuropathie sind auch Nerven des vegetativen (autonomen) Nervensystems geschädigt. Dies kann Auswirkungen auf eine Reihe an Stoffwechselprozessen haben, z.B.
- Inkontinenz
- Erektionsprobleme
- Verdauungsstörungen, Übelkeit, Erbrechen
- Herzrasen, Blutdruckschwankungen, Schwindel
Was ist ein diabetischer Fuß?
Der diabetische Fuß bzw. das diabetische Fußsyndrom bezeichnet eine Folge der Nervenschädigungen im Rahmen der Neuropathie. Es äußert sich zum Beispiel durch:
- starke Hornhautbildung bis hin zu Rissen an der Fußsohle
- schlecht heilende, entzündete Wunden, die aufgrund der Empfindungsstörungen oft unbemerkt entstehen
- Absterben von Gewebeteilen durch verschlechterte Wundheilung
Wie entsteht eine diabetische Neuropathie?
Vollends geklärt sind die Ursachen der diabetischen Neuropathie noch nicht. Man geht von verschiedenen Faktoren aus, die eine diabetische Neuropathie auslösen können:
- Gestörte Mikrozirkulation und damit mangelnde Versorgung von Nervenzellen
- Beeinträchtigter Mitochondrien- und Fettstoffwechsel
- Aktivierte alternative Stoffwechselwege
- Bildung nervengiftiger Abbauprodukte des Zuckerstoffwechsels
- Ablagerung von Zuckermolekülen an körpereigenen Fetten und Eiweißen (glykierte Proteine), die beim Einbau die Nervenzellmembran schädigen können
Ursächlich für diese Faktoren sind, so vermuten Experten, v.a. nicht optimal eingestellte Werte (v.a. erhöhte Blutzuckerwerte). Aber auch:
- Medikamente & Medikamentenmissbrauch
- Vererbung bzw. Genetik
- Umweltgifte
- Autoimmunerkrankungen
Nervenschädigungen, die durch einen Diabetes entstehen, können einzelne Nerven betreffen (Mono-Neuropathie) oder mehrere Nerven zugleich (Poly-Neuropathie). Letztere kommt deutlich häufiger vor.
Im frühen Stadium der Diabetes-Erkrankung sind ca. 10-20% von einer Neuropathie betroffen. Je länger man an Diabetes leidet, umso wahrscheinlicher tritt auch eine Nervenschädigung auf. Nach etwa 25 Jahren sind ca. die Hälfte aller Diabetes-Patienten von einer Polyneuropathie betroffen.
Die Folgeerkrankung tritt sowohl bei Diabetes Typ 1 als auch Typ 2 auf.
Risikofaktoren für eine diabetische Neuropathie
Verschiedene Risikofaktoren können die Entstehung und Ausprägung einer Polneuropathie beeinflussen.
aus: Deutsches Ärzteblatt | Jg. 115 | Heft 6 | 9. Februar 2018
Früherkennung und Diagnose
Bei Diabetespatient*innen werden in der Regel standardmäßig auch die Nervenfunktionen beobachtet und Risikofaktoren für eine diabetische (Poly)Neuropathie kontrolliert. Seien Sie hier beharrlich und lassen Sie diese tatsächlich regelmäßig untersuchen – auch wenn Sie keine spezifischen Symptome haben.
Ein sog. Neuropathie-Screening sollten Sie einmal jährlich durchführen lassen. Dieses umfasst eine umfängliche Befragung, Motorik- und Reflextests und ggf. spezifische neurologische Untersuchungen (Neurografie, Funktionsdiagnostik autonomer Nervenfasern, QST usw.).
Die nationale Versorgungsleitlinie schreibt vor, dass Diabetes-Patient*innen bei allen Formen einer Neuropathie und in allen Stadien in Bezug auf ihre Lebensgewohnheiten, die Diabeteseinstellung sowie Fußpflege beraten werden sollen.
Sind Sie an Diabetes erkrankt, sollten Sie ganz besonders aufmerksam auf Veränderungen ihres Gesundheitszustandes achten. Diabetes ist der Auslöser für zahlreiche Folgekrankheiten. Insbesondere Anzeichen von Nervenschädigungen sollten frühestmöglich mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, sodass eine frühzeitige Diagnostik und Behandlung der Polyneuropathie begonnen werden können
Behandlung einer diabetischen Neuropathie
Der Schwerpunkt der Behandlung einer diabetischen Neuropathie liegt darauf, die Symptome zu mindern und das Fortschreiten der Nervenschädigung einzudämmen. Denn vollständig heilbar ist sie nicht. Grundsätzlich hängt die Art der Behandlung stark vom jeweiligen Beschwerdebild ab und sollte mit dem behandelnden Arzt abgesprochen und überwacht werden.
Häufige therapeutische Maßnahmen sind:
- v.a. eine optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels, der Blutfett- und Blutdruckwerte
- Ernährungsumstellung (ausgewogener)
- Bewegung
- Verzicht auf Alkohol und Nikotin, sowie andere toxische Substanzen
- ergänzend: Einnahme von B-Vitaminen (insb. B1) und gesunde Fettsäuren
- Medikamente wie Antiepileptika, Antidepressiva
- Einnahme von Opioiden (Schmerzmittel (Analgetika) wie Ibuprofen helfen nicht)
Wichtig ist zudem die regelmäßige medizinische Fußpflege. Diese ist auch zur Vorbeugung des diabetischen Fußsyndroms von großem Wert.
Betroffene sollten es zudem zur täglichen Routine machen, ihre Füße nach Verletzungen oder Wunden zu untersuchen. Fußbäder und die Pflege mit spezifischen Cremes schaffen Abhilfe und beugen Infektionen vor.
Diabetische Polyneuropathie mit Epiderali® Plus behandeln
Das Produkt Epiderali® Plus ist eine neue patentgeschützte Kombination aus physiologischen (körpereigenen) Fettsäuren und dem Endocannabinoid Palmitoyl-Ethanol-Amid (PEA).
Epiderali® Plus wird zur unterstützenden Therapie bei Polyneuropathie bzw. der peripheren Neuropathie eingesetzt. Es trägt dazu bei, die Funktion der Nervenzellmembranen wiederherzustellen und zu erhalten.
Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und tragen präventiv zum Schutz und zur Funktionserhaltung der Nervenzellenmembranen bei. Die gestörte Funktion der Zellmembranen ist eine Ursache der peripheren Neuropathie.
Insbesondere alpha-Linolensäure kommt große Bedeutung bei der Hemmung von Entzündungsprozessen zu.
PEA verringert schließlich die Aktivität bestimmter Immunzellen und trägt dazu bei, das überreizte Nervengewebe wieder ins natürliche Gleichgewicht zu bringen.
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• Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM): Polyneuropathie (Abruf: 10.07.2019), dgm.org • Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH): Diabetes und Nerven (Abruf: 10.07.2019), diabetesinformationsdienst-muenchen.de • Ziegler, Dan / Keller, Jutta / Maier, Christoph / u.a.: Diabetische Neuropathie, Diabetologie und Stoffwechsel, 2017, thieme-connect.com • Stracke, Hilmar: Diabetische Neuropathie - Nervenschäden frühzeitig eindämmen, Der Allgemeinarzt 15/2018, aerztekammer-bw.de • Deutsche Schmerzliga e.V.: Informationsbroschüre Diabetische Polyneuropathie (Abruf: 10.07.2019), schmerzliga.de • Mayo Clinic: Diabetic neuropathy (Abruf: 10.07.2019), mayoclinic.org • National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases: Diabetic Neuropathy (Abruf: 10.07.2019), iddk.nih.gov • National Health Service UK: Overview - Peripheral neuropathy (Abruf: 10.07.2019), nhs.uk • NVL-Programm von BÄK, KBV, AWMF: Nationale VersorgungsLeitlinie Neuropathie bei Diabetes im Erwachsenenalter, Stand: Juli 2016, Leitlinien-Detailansicht