Ernährung bei Chemotherapie-induzierter Polyneuropathie (CIPN)

Ernährung bei Chemotherapie-induzierter Polyneuropathie (CIPN)

Ernährung bei Chemotherapie-induzierter Polyneuropathie (CIPN)

Polyneuropathie gehört zu den häufigsten und belastendsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Kribbeln, Taubheit, brennende Schmerzen in Händen und Füßen – diese Symptome können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Aber wussten Sie, dass auch die Ernährung einen positiven Einfluss auf die Beschwerden haben kann?

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie eine gezielte Ernährung helfen kann, Beschwerden zu lindern, Nervenschäden vorzubeugen und die Regeneration zu unterstützen.



Was ist eine Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie?

Die Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie (CIPN) ist eine häufige Nebenwirkung bestimmter Chemotherapeutika (z. B. Taxane, Platinsalze, Vinca-Alkaloide). Betroffene klagen meist über:

  • Missempfindungen wie Kribbeln oder „Ameisenlaufen“
  • Taubheitsgefühle in Händen und Füßen
  • Brennende oder stechende Schmerzen
  • Gleichgewichts- oder Koordinationsprobleme

Diese Symptome können sowohl während als auch nach der Chemotherapie auftreten und mitunter lange bestehen bleiben.



Die Rolle der Ernährung bei CIPN

Ernährung kann die Nervengesundheit positiv beeinflussen – insbesondere durch entzündungshemmende, antioxidative und nervenschützende Inhaltsstoffe. Sie ersetzt keine medizinische Behandlung, kann diese jedoch sinnvoll ergänzen. Ernährung ist ein einfach zugänglicher, nebenwirkungsarmer Baustein der Selbsthilfe.



Wichtige Nährstoffe für die Nervengesundheit

B-Vitamine: Nerven-Booster

  • Vitamin B1 (Thiamin)
    Unterstützt den Energiestoffwechsel der Nervenzellen
    📌 Zu finden in: Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Sonnenblumenkernen
  • Vitamin B6 (Pyridoxin)
    Wichtig für die Bildung von Botenstoffen im Nervensystem
    📌 Zu finden in: Fisch, Kartoffeln, Bananen
  • Vitamin B12 (Cobalamin)
    Fördert den Erhalt der Nervenhüllen (Myelinscheiden)
    📌 Zu finden in: Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten

Hinweis: Eine Supplementierung sollte individuell ärztlich abgestimmt werden – insbesondere bei Vitamin B6, da eine Überdosierung selbst neuropathische Symptome verursachen kann.


Omega-3-Fettsäuren: Entzündungshemmend & schützend

Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und können die Nervenzellen stabilisieren. Erste Studien zeigen eine mögliche Linderung neuropathischer Beschwerden.

📌 Gute Quellen: Lachs, Hering, Makrele, Leinsamen, Chiasamen, Walnüsse


Antioxidantien: Schutzschild für die Nerven

Freie Radikale können durch Chemotherapie vermehrt entstehen und Nervengewebe zusätzlich schädigen. Antioxidantien fangen diese ab.

📌 Empfehlenswert sind:

  • Vitamin E (z. B. in pflanzlichen Ölen, Nüssen)
  • Vitamin C (z. B. in Beeren, Zitrusfrüchten, Paprika)
  • Selen (z. B. in Paranüssen, Fisch)
  • Sekundäre Pflanzenstoffe aus Obst und Gemüse

Eiweiß: Baustein für die Reparatur

Der Körper braucht ausreichend Protein, um geschädigtes Gewebe – auch Nervenstrukturen – zu regenerieren.

📌 Eiweißreiche Lebensmittel: Mageres Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Tofu, Nüsse


Reduktion von Zucker, Alkohol und Zusatzstoffen

Zuckerreiche Ernährung und Alkohol können entzündungsfördernd wirken und Nervenschäden verschlimmern. Eine bewusste Einschränkung kann daher helfen, Symptome zu mildern. Gleiches gilt für stark verarbeitete Lebensmittel, die oft eine Vielzahl an Zusatzstoffen beinhalten. Vorwiegend pflanzlich, frisch und Bioqualität sind gute Prämissen für den täglichen Speiseplan.

 



Alltagsnahe Ernährungstipps bei CIPN

🥦 Täglich buntes Gemüse: je farbenfroher, desto mehr schützende Pflanzenstoffe

🥜 Nüsse & Samen: gute Quelle für gesunde Fette und Mikronährstoffe

🥗 Gesunde Fette statt frittierter Speisen: z. B. Leinöl, Rapsöl, Olivenöl, Avocado, Nüsse

🍓 Frisches Obst statt Süßigkeiten

🥤 Ausreichend trinken: Wasser, ungesüßte Tees

⚖️ Individuell angepasst: Bei starken Beschwerden kann eine professionelle Ernährungsberatung oder -therapie hilfreich sein

 



Wissenschaftlicher Ausblick

Auch wenn die Forschung zu Ernährung bei CIPN noch am Anfang steht, gibt es Hinweise, dass bestimmte Nährstoffe zur Prävention und Linderung beitragen können. Ernährung ist somit ein ergänzender Baustein im ganzheitlichen Umgang mit Polyneuropathie. Hier finden Sie eine Übersicht über 👉 wissenschaftliche Quellen und Studien.



Unser Fazit

Eine ausgewogene, entzündungshemmende Ernährung kann kein Ersatz für medizinische Therapien sein – wohl aber ein wirksamer Beitrag zur Linderung der Symptome und zur Verbesserung der Lebensqualität. Besonders sinnvoll ist die Ernährungstherapie, wenn sie individuell und professionell begleitet wird.

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